Das Design einer technischen Anlage basiert im Regelfall auf ihrem spezifischen Anwendungszweck. Des Weiteren können aber auch verschiedene Randbedingungen, wie geografische Lage, naturbedingte (z. B. Klima, Wetterphänomene, Überflutungen) und zivilisatorische (z. B. Umgebungsbrand, Einsturz benachbarter Gebäude) Einflüsse oder Ausfälle von Komponenten (z. B. Schaden einer Pumpe) zu berücksichtigen sein, um ein angestrebtes technisches Verfügbarkeitsniveau oder eine erforderliche Resilienz zu erreichen. Wir prüfen in diesem Zusammenhang, ob das funktionale Design dem Anwendungszweck entspricht und die zusätzlichen Randbedingungen entsprechend berücksichtigt werden.

Technische Anlagen und ihre Komponenten müssen regelmäßig geprüft und gewartet werden, um Schäden zu vermeiden oder so frühzeitig zu erkennen, dass unvorhergesehenen Ausfällen vermieden werden. In Bezug auf besondere Betriebsweisen oder Anlagenzustände gibt es häufig Betriebs- und Handlungsanweisungen für das Betriebspersonal. In diesem Zusammenhang bewerten wir Prüf-, Wartungs- und Betriebskonzepte z. B. auf Vollständigkeit und Eignung.

Schäden aus technischen Systemen und Komponenten können zu Ausfällen, unbeabsichtigten Anlagenstillständen und damit zu hohen Kosten oder sogar Schadenersatzforderungen führen. Vor diesem Hintergrund führen wir Schwachstellen- und Verfügbarkeitsanalysen durch, um Risiken in bestehenden oder geplanten Anlagen zu identifizieren, damit Gegenmaßnahmen getroffen werden können. Sollte sich doch einmal ein Schaden ereignet haben, führen wir Ereignisanalysen mit dem Ziel durch, die Ursache bzw. hierzu beitragende Faktoren zu ermitteln, damit zukünftig das Risiko für das Auftreten derartiger Ereignisse reduziert wird.

Wenn es darauf ankommt, kann es hilfreich sein, wenn eine weitere Partei Werksabnahmen sowie Funktions- und Abnahmeprüfungen begleitet. In diesem Zusammenhang prüfen wir z. B. Prüfanweisungen oder Testprogramme, begleiten entsprechende Prüfungen und bestätigen dann – natürlich nur, sofern auch tatsächlich so erfolgt – die erfolgreiche Durchführung.

Im Rahmen einer Inbetriebnahme / Inbetriebsetzung kann eine technische Anlage auf „Herz und Nieren“ geprüft werden. Hierbei wird der Nachweis erbracht, dass die realisierte Anlage auch die planerischen Vorgaben erreicht und einhält. Der erfolgreiche Abschluss der Inbetriebnahme / Inbetriebsetzung kann ein förmlicher Akt sein, einen Verantwortungsübergang vom Errichter an den Betreiber bedeuten und eine Rechnungsstellung auslösen. Damit bei der Inbetriebnahme / Inbetriebsetzung möglichst wenig schiefläuft und die Überprüfung des funktionellen Designs der Anlage sachgerecht erfolgen kann, sind u. a. eine entsprechende Planung und Vorbereitung, eine aussagekräftige Dokumentation und eine fachgerechte Durchführung eine solide Basis. Hierbei unterstützen wir Sie.

Die Betriebsdokumentation (z. B. Anlagenschemata, Betriebsanweisungen und -anleitungen) sollen die realisierte Anlage abbilden und sind essenziell für einen anforderungsgerechten Betrieb. Häufig ist es so, dass die Betriebsdokumentation vom Errichter der Anlage erstellt wird und nach der Übergabe der Anlage an den Betreiber ebenfalls übergeben wird. Hier haben wir die Erfahrung gemacht, dass in der übergebenen Betriebsdokumentation nicht immer auch die realisierte Anlage korrekt dargestellt wird. Dies kann dann im Betrieb – insbesondere bei ungewöhnlichen Betriebssituationen – zu Schwierigkeiten und vermeidbaren Verzögerungen bei der Beherrschung von Anlagenstörungen führen. Vor diesem Hintergrund prüfen wir die Betriebsdokumentation auf Übereinstimmung mit der realisierten Anlage. So ermitteln wir Abweichungen und Widersprüche und zeigen Optimierungspotenziale auf.

Im Laufe des Betriebslebens können Änderungen an der technischen Anlage erforderlich oder sinnvoll sein, die dann auch eine Anpassung der Betriebsdokumentation zur Folge haben. Wir prüfen, ob die technischen Änderungen z. B. eine Verbesserung des Anlagenzustands darstellen, durch sie das angestrebte Ziel erreicht wird und die Betriebsdokumentation entsprechend angepasst wurde.

Ausgangspunkt für die Errichtung einer technischen Anlage ist ihr vorgesehener Einsatzzweck. Häufig werden die technischen Anforderungen und Randbedingungen in einem Lastenheft oder einer Spezifikation zusammengestellt. Planer bzw. Errichter der Anlage entwickeln Lösungsvorschläge, Ausführungsmöglichkeiten und Entwürfe. Diese können in einem Pflichtenheft zusammengestellt werden. Es wird geprüft, ob die z.B. in einem Pflichtenheft vorgeschlagenen Lösungen die in einem Lastenheft festgelegten Anforderungen erfüllen.

Bei der Planung, Errichtung und Betrieb einer technischen Anlage gibt es viel zu beachten. Fehler bei der Planung und Errichtung können sich negativ auf den späteren Betrieb auswirken, Nachbesserungen und damit einhergehend Verzögerungen bedeuten sowie vermeidbare Kosten und Streitigkeiten verursachen. Daher können wir als neutraler Dritter die Qualitätssicherung in diesem Prozess übernehmen, z. B. durch Baustellenbegehungen oder der Überprüfung der Einhaltungen von Meilensteinen.

In einem Rechenzentrum erfolgte die Abgabe der Verlustwärme an die Atmosphäre über adiabate Rückkühlwerke. Hier trat bei tiefen Außenlufttemperaturen ein Frostschaden (Einfrieren des Kühlmediums im Rückkühlwerk mit Bersten der Wärmeübertragerrohre) auf, mit der Folge, dass die Wärmeabgabe an die Atmosphäre nicht mehr gewährleistet war und die Server abgeschaltet werden mussten, wodurch ein hoher Sachschaden entstand und Regressforderungen erhoben wurden.

Als Ergebnis unsere Ereignisanalyse wurden verschiedene Faktoren ermittelt, die zu dem Frostschaden geführt haben, u. a. Auslegungs- und Planungsfehler, Mängel bei der Errichtung und der Betriebsführung.

Auf Basis unserer Analyseergebnisse konnte u. a. das Kühlsystem so modifiziert werden, dass zukünftig derartige Schäden nicht mehr zu erwarten sind.

In diesem Fall war unser Auftraggeber der Betreiber des Rechenzentrums.

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Im Rahmen eines großen Infrastrukturprojektes im nördlichen Afrika ist der Einsatz von mehreren dieseldynamischen USV-Anlagen als Netzersatzlage (2.000 kW_elek) vorgesehen. Errichterseitig bestanden an die Netzersatzlagen spezielle Anforderungen u. a. hinsichtlich der ausgangsseitigen Stabilität von Spannung und Frequenz sowie des Verhaltens bei Lastsprüngen.

In diesem Zusammenhang haben wir das herstellereigene Werksabnahmeprogramm dahingehend geprüft, ob hierdurch die speziellen Kundenanforderungen entsprechend berücksichtigt und bei der Werksabnahme bestätigt werden können. Durch unsere Begleitung der Werksabnahme im Herstellerwerk konnte die Erfüllung der Anforderungen unabhängig bestätigt werden, sodass die Aggregate schließlich nach Afrika geliefert werden konnten.

In diesem Fall war unser Auftraggeber der Errichter des Infrastrukturprojektes.

Der Betreiber eines Rechenzentrums beabsichtigte sein aktuelles Kälteversorgungssystem hinsichtlich Hochverfügbarkeit zu optimieren. Vor diesem Hintergrund wurde von einem Planungsbüro eine Designstudie erstellt, in der vier verschiedene Varianten eines neuen Kälteversorgungssystems diskutiert wurden.

Hierbei haben wir die verschiedenen Varianten gegen die Hochverfügbarkeitsanforderungen des Betreibers geprüft und mit unserem Prüfbericht eine fundierte Entscheidungsgrundlage bereitgestellt.

In diesem Fall war unser Auftraggeber der Betreiber des Rechenzentrums.

Um Schadstoffemissionen von großen Kreuzfahrtschiffen im Bereich der Liegeplätze in den Häfen zu minimieren, werden in verschiedenen Häfen sogenannte Landstromversorgungsanlagen errichtet, über die die Stromversorgung der Schiffe ohne Betrieb der schiffsseitigen Stromerzeuger realisiert werden soll.

Die elektro- und leittechnischen Komponenten der Landstromversorgungsanlagen erzeugen im Betrieb Verlustwärme, die in diesem Fall über umgebungsluftabhängige Lüftungsanlagen abgeführt werden sollte, und es bestanden besondere Anforderungen an die Raumluftqualität (u. a. rel. Feuchte, Temperatur). Darüber hinaus waren noch weitere spezielle Anforderungen zu beachten: Stand-Alone-Betrieb (mit Überwachung relevanter Anlagenparameter, inkl. automatischer Alarmierung von Servicepersonal) und Installation der Landstromanlage in Küstennähe (Einfluss von Seeluft auf die Anlagentechnik).

Vor diesem Hintergrund haben wir u. a. geprüft, ob die Verwendung der geplanten Lüftungsanlage an ihrem Aufstellungsort geeignet ist, die geplante Raumluftqualität mit den Einsatzbedingungen der vorgesehenen elektro- und leittechnischen Komponenten übereinstimmt, die entsprechende Raumluftqualität erreicht und gehalten werden kann sowie ein passendes Überwachungskonzept der Anlagentechnik vorgesehen ist.

In diesem Fall war unser Auftraggeber der Planer der Landstromversorgung.

Bei dem Projekt wird eine nicht mehr genutzte, mehrere Kilometer lange Erdgaspipeline so umgerüstet, dass sie zukünftig für die Durchleitung und Speicherung von 100 % Wasserstoff verwendet werden kann. Hierdurch soll eine lokale Wasserstoff-Infrastruktur aufgebaut werden, an die verschiedene Wasserstoff-Erzeuger und Wasserstoff-Abnehmer eingebunden werden sollen.

In diesem Kontext begleiten wir die Inbetriebnahme des Verbundes. Das heißt wir prüfen u. a., ob das Inbetriebnahmeprogramm (Gesamtheit der Inbetriebnahmeprüfungen) vollständig hinsichtlich verfügbarkeitstechnischer Aspekte ist, die einzelnen Prüfungen sachgerecht geplant sind und alle zu berücksichtigenden Szenarien abgedeckt werden.

In diesem Fall ist die TÜV NORD EnSys Mitglied im Projektkonsortium.